Schwere Unwetter in Graz fordern die Feuerwehren
Am 30. Juli zog gegen 17h eine erste Unwetterfront von Nordwesten kommend über die Stadt Graz. Regenmengen von über 150l pro Stunde und Windböen über 100km/h führten binnen kürzester Zeit zu stark überfluteten Straßen, umgestürzten Bäumen, vollgelaufenen Kellern, abgedeckten Dächern und Verklausungen. Über die Nacht hinweg zogen mehrere dieser extremen Unwetterzellen über die Stadt.
Der Hagel, welchen die erste Gewitterzelle mit sich führte, lies viele Blätter und Zweige abbrechen, welche in Folge Kanalgitter, Abwasserrinnen und Schächte verstopfte. Die Wassermassen suchten sich daher ihren Weg an der Oberfläche. Besonders betroffen waren die Bezirke Geidorf, St. Leonhard, Andritz, Lend, St. Peter, Waltendorf und Mariatrost.
Die Freiwillige Feuerwehr Graz alarmierte um 18:00h ihre Mitglieder. Um 18:20h wurde das erste Fahrzeug, das Versorgungsfahrzeug, von der Berufsfeuerwehr Graz zu einem Einsatz alarmiert, wenige Minuten darauf das zweite Fahrzeug, das Tanklöschfahrzeug.
Erstmals wurde auch ein Wechselladefahrzeug der Berufsfeuerwehr von Mitgliedern der FF Graz besetzt und zu Einsätzen alarmiert. Insgesamt war unsere Feuerwehr täglich mit drei Einsatzfahrzeugen und zwei Unterstützungsfahrzeugen im Einsatz.
Im Laufe der ersten Stunden galt es, alle Alarme mit hoher Priorität und Gefährdung für Leib und Leben abzuarbeiten. Hierzu wurden auch mehrere Freiwillige Feuerwehren des Katastrophenschutz-Zuges Graz-Umgebung in Graz eingesetzt.
Am Samstag und Sonntag wurden von unseren Mitgliedern wieder jeweils drei Einsatzfahrzeuge besetzt. An diesen beiden Tagen konnte der Rest der in Summe über 1300 Notrufe in Graz abgearbeitet werden.
Die zahlreichen Übungen und Vorbereitungen auf Unwettersituationen, welche in den vergangenen Monaten unter erschwerten Bedingungen durchgeführt wurden, haben sich bewährt. In drei Einsatztagen konnten von der Freiwilligen Feuerwehr Graz zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr knapp 100 Alarmadressen mit jeweils drei gleichzeitig besetzten Fahrzeugen abgearbeitet werden. Mehr als 30 Kameradinnen und Kameraden, waren aufgeteilt auf drei Tage knapp 600 Einsatzstunden im Einsatz. Die Nachbereitung sowie das Instandsetzen der Fahrzeuge und Geräte wird nochmals unzählige Stunden in Anspruch nehmen.
Fotos: FF-Graz, Abdruck bei korrekter Nennung honorarfrei.