24 Stunden Übungstag der Feuerwehrjugend
Pünktlich um 07:00 Uhr kamen die Jugendlichen und die Betreuer am Samstag auf die Feuerwache Kroisbach um den Dienst zu beginnen. Nach einer kurzen theoretischen Einschulung zum Ablauf eines solchen Dienstes und der Fahrzeugeinteilung wurden kurz nach sieben Uhr die Fahrzeuge bei der Zentrale der Berufsfeuerwehr Graz einsatz bzw. in diesem Fall übungsbereit gemeldet. Um 07:40 Uhr stand auch schon die erste Aufgabe an, die alltägliche Funkprobe mit der Zentrale stand am Programm. Nach der Funkprobe wurden die Zimmer bezogen. Der Vormittag wurde dann mit einer ausführlichen Fahrzeug- und Gerätekundeschulung verbracht. Dazu wurden mehrere kleine Gruppen gebildet und die Fahrzeuge TLF und KRF inklusive deren Geräte von "Kopf" bis "Fuß" durchgenommen und erklärt, bis es schließlich um 12:00 Uhr das Mittagessen gab. Nach einem ausgezeichneten Gulasch mit Semmelknödel konnten die Jugendlichen das Essen in der Ruhezeit bis 14:00 Uhr wieder verdauen. Planmäßig wäre von 14:00 - 16:00 Uhr eine Schulung in Entstehungsbrandbekämpfung am Programm gestanden, doch kaum hatten die Betreuer den Vortrag begonnen kam der erste Einsatz für die hoch motivierten Jugendlichen herein. Die Durchsage nach dem Alarmgong und somit das Alarmstichwort lautete "Brand einer Gartenhütte". Die Jugendlichen sowie die Betreuer machten sich auf den Weg zum Einsatzort welcher im Rückhaltebecken in Mariatrost war.
Dort angekommen stellte der Einsatzleiter, JFM Michael List, fest dass keine Menschenleben in Gefahr waren und gab den Befehl "Mit zwei C-Löschleitungen zur Brandbekämpfung vor". Dies wurde von den Jugendlichen rasch durchgeführt und parallel auch die Absicherung der Einsatzstelle hergestellt. Kurze Zeit später konnte der Einsatzleiter bereits "Brand Aus" geben.
Nach dem Zusammenpacken an der Einsatzstelle rückte die Mannschaft wieder auf die Wache ein. Auf der Wache angekommen wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.Von 16:30 bis 17:30 konnte die planmäßige Pause auch fast eingehalten werden, wenn es um 17:03 Uhr nicht geheißen hätte "Alarm für das TLF, VF und MTF der FF, Fahrzeugbergung". So machte sich die Mannschaft wieder auf den Weg zur Einsatzstelle. Dort angekommen wurde durch den Einsatzleiter, diesmal JFM Daniel Haas, festgestellt dass ein PKW von der Straße abgekommen und in den Bach gefahren war. Die Person im Fahrzeug konnte sich selbst rechtzeitig aus ihrem PKW befreien und so mussten die Jugendlichen „nur“ den PKW mittels Greifzug bergen. Durch den Einbruch der Dunkelheit war es zusätzlich erforderlich die Einsatzstelle auszuleuchten. Nach gut 1 1/2 Stunden konnte auch diese schweißtreibende Aufgabe erfolgreich gemeistert werden. Auf der Wache angekommen wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
Nun war auch die Zeit gekommen den Abend zu genießen. Egal ob durch Gemeinschaftsspiele, Drehfußball oder gemütliches fernsehen, die Jugendlichen und deren Betreuer hatten eine Menge Spaß. Um 22:00 Uhr hieß es dann auch schon Nachtruhe und so ging es wohlverdient ins Bett. Die Nacht konnte durchgeschlafen werden, um 06:16 Uhr weckte der Alarmgong allerdings die Mannschaft und es ging zum letzten Einsatz dieses Dienstes. "Straßenreinigung nach Verkehrsunfall" lautete die Alarmierung und dieser eigentlich "harmlose" Einsatz sollte doch schnell erledigt sein, dachten sich die Jugendlichen .......... bis ............. die Jugendlichen am Einsatzort, beim P & R Fölling angekommen waren und der Einsatzleiter, JFM Marvin Linder, feststellen musste dass ein PKW gegen eine Straßenleuchte gefahren war und der Fahrer noch im Fahrzeug saß. Der Fahrer war offensichtlich stark geschockt dass er es nicht mehr schafte die etwas schwergängige Türe selbst zu öffnen. Die Jugendlichen öffneten rasch die Türe und halfen der geschockten Person aus ihrem PKW.
Dies stellte eigentlich auch kein großes Problem für die Jugendlichen dar, doch kurze Zeit später stellte sich heraus dass der Fahrer sein Kind, welches im Auto mitgefahren war, vermisste. Es galt schnell zu handeln und eine Suchaktion im näheren Umkreis der Unfallstelle durchzuführen. Jedoch blieb es nicht nur bei einer vermissten Person, sondern der Fahrer machte sich auch auf die Suche nach seinem Kind. Im Schock setzte er sich aber vor ein angrenzendes Gebäude. Nun hatten die Jugendliche bei diesem vermeintlich "kleinen" Einsatz alle Hände voll zu tun. Schließlich konnten, nach relativ kurzer Zeit, das vermisste Kind sowie sein Vater wieder aufgefunden und der Rettung übergeben werden. Bei diesem Einsatz wurde den Jugendlichen bewusst, dass auch der "kleinste" Einsatz sich zu einem sehr großen entwickeln kann. Auch nach diesem Einsatz musste auf der Wache die Einsatzbereitschaft hergestellt werden, und nach dem zusammenräumen der Fahrzeuge und der Wache konnten die Jugendlichen um 08:00 Uhr die Fahrzeuge bei der Zentrale der Berufsfeuerwehr Graz wieder außer Dienst melden, um das wohlverdiente Frühstück in Ruhe einzunehmen. Nach dem Frühstück wurden die Jugendlichen um 09:00 Uhr schließlich von den Eltern abgeholt und ein lustiger, spannender, lehrreicher aber auch anstrengender "erster 24h Dienst" auf der Wache ging dem Ende zu.
Doch durch die tolle Ausbildung der Jugendlichen konnten alle Einsätze erfolgreich und unfallfrei abgearbeitet werden. Gratulation an die tolle Leistung der Jugendlichen!
Als Bereichsjugendbeauftragter bedanke ich mich recht herzlich bei der Berufsfeuerwehr Graz, im speziellen bei den beiden Disponenten welche am Samstag dem 17.10.2015 im Dienst waren, sowie bei der Firma Wuthe, welche das Unfallfahrzeug zur Verfügung stellte, für die hervorragende Unterstützung. Nur so konnte den Jugendlichen der Ablauf so real wie möglich nachgestellt werden.
Ebenso bedanke ich mich bei meinem ausgezeichneten Betreuern Markus, Nico, Roland und Fabio. Ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen. Vielen Dank dafür.
Und zu guter letzt auch noch ein Dank an alle Jugendlichen für ihr Engagement und die Bereitschaft sich ausbilden zu lassen um später im aktiven Feuerwehrdienst ehrenamtlich anderen Menschen zu helfen. Wir sind stolz auf euch, ihr seid unsere Zukunft!
Bereichsjugendbeauftragter
BM d.F Patrick Brandner