Interview mit Daniel Schieghofer

Daniel Schieghofer

In welchen Tätigkeitsbereichen der FF arbeitest du aktiv mit?

Branddienst, Maschinist für das Tanklöschfahrzeug, das Kleinrüstfahrzeug und sämtliche Kraftfahrzeuge der Wehr, inklusive Radlader und Stapler der Berufsfeuerwehr (im Bedarfsfall). Wartung der Gerätschaften, Innovationen und Raumausstattung der Wache Kroisbach

Bist du berufstätig?

Ja, Ich arbeite als Teamleader (Vorarbeiter) im Qualitätsmanagement im Autocluster in Graz.

Wie viel freie Zeit sollte man haben, wenn man Mitglied werden will? Wie planbar ist dieses Hobby?

Etwas Zeit und Hingabe sollte man für diese Tätigkeit gewiss aufbringen können. Dank des Onlinedienstplansystems und der guten Erreichbarkeit der Gruppen,- bzw. Zugskommandanten und des Kommandos sind die Termine leicht planbar. Es können hier schnell Lösungen für das eigene Zeitmanagement getroffen werden. Termine werden klar und deutlich per Mail oder in \"social media\" verteilt.

Man erhält hier eine ausgezeichnete Ausbildung in den verschiedensten Bereichen, von erweiterter Erste Hilfe über Technische und Taktische Hilfeleistung im Ernstfall. Doch sei eins gewiss: Man muss bereit sein hier am Ball zu bleiben. Ich kenne das Ausbildungsteam sehr gut und habe schon viel mit ihnen durchgemacht, es ist mit der Erfahrung gewachsen und man kann hier sehr viel lernen. Nach der Grundausbildung (GAB) kann man sich an der Feuerwehrschule in Lebring in den verschiedensten Bereichen weiterbilden.

Fußball, Briefmarkensammeln und Modellbau das sind Hobbys. Aber Dienst für die Allgemeinheit, wertgeschätzt und sinnvoll seinen Mitmenschen im Ernstfall helfen zu können, mit Know-How und Talent beim Improvisieren zur Seite zu stehen, würde ich als das „Richtige tun“ bezeichnen.

Welche Erwartungen hattest du, als du der FF Graz beigetreten bist?

Als ich mich 2009 dazu entschloss der Freiwilligen Feuerwehr Graz beizutreten hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würde. In dieser Zeit machte ich eine berufliche Veränderung durch und hatte in diesem Sinn quasi Zeit, um sie mit etwas nützlichem zu verbringen. Quereinsteiger würde man mich wohl schimpfen, wenn ich so daran zurück denke was ich alles erleben durfte. Damals war die Freiwillige gerade mal ein Jahr alt und die Strukturen waren sehr dünn gesät. Der erste Ansprechpartner war der damalige Kommandant-Stellvertreter, mit Humor und offenen Armen begrüßte er uns. Positiv überrascht, gleich mit dem Nötigen ausgestattet zu werden, und so schnell wie man sich hier in die Gruppe integrieren konnte, dass hatte ich zuvor noch nie erlebt. Kameradschaft, Zusammenhalt, die Werte die einen in der heutigen Zeit fremd geworden sind, wirkten hier sehr stark auf mich ein.

Die Reaktionen in meinem Umfeld, beruflich wie privat, waren gemischt. Eine Freiwillige Feuerwehr hier in Graz - da gibt es doch die Berufsfeuerwehr! Schnell wurde ein politisches Kalkül vermutet und alles wieder in Schubladen gesteckt. Doch es war etwas anders, ich lernte Menschen aus sämtlichen gesellschaftlichen und beruflichen Schichten kennen. Sie standen für einander ein, man konnte sich auf sie verlassen. Diese Werte die mir hier vermittelt worden waren - was soll ich sagen - ich bekam immer mehr das Gefühl das Richtige zu tun!

Zuvor dachte ich mir wir würden nur bei Bedarf eingesetzt, mit Geräten und Fahrzeugen der Berufsfeuerwehr ausgestattet, so wurde es uns anfangs auch vermittelt. Doch dann kam alles anders: Die Meldung wir bekommen eine Wache. Die Wache Kroisbach (Rufname: WK) war einfach unglaublich. Einige von uns waren zuvor schon bei anderen Wehren, für sie war das alles nicht neu und auch etwas Alltägliches. Ich kann euch sagen in dieser Zeit war alles neu und aufregend. Die WK - eine alte aufgegebene Feuerwache der Berufsfeuerwehr. Sie hatte ihren Charme mit dem was sie schon alles durchlebt haben musste und nun können wir sie nutzen und uns entfalten!

Die ersten Monate erhielten wir ein Fahrzeug der Berufsfeuerwehr: das KAF (Kleinalarmfahrzeug). Anfangs durften wir mit der Hauptwache Ost (HO) zu Einsätzen mitfahren. Aufgeregt haben wir die ersten Bereitschaftsdienste bestritten. Bereitschaftsdienst ist schon etwas anders als nur alarmiert zu werden wenn etwas passiert. Teilnahme am aktiven Wesen der Feuerwehr in Graz zu sein diese Erfahrung muss man erst mal machen.

Maschinist! Das war es was mich interessierte von der Anfahrt mit Blaulicht durch Graz über das Bedienen von Maschinen und Geräten in Einsätzen, Improvisieren und Lösungen erarbeiten, lässt mich bis heute nicht mehr los.

Zurück
Fahrzeuge Großübung Helm Hydraulisches Rettungsgerät Kunsthaus Leiterkunde Leiterübung Löschübung Motorsäge Uhrturm Zillenkontrolle